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Self Talk – Die Kunst des positiven Selbstgesprächs
von Falko Graf - www.Falko-Graf.de

 

Stellen Sie sich einmal vor, zwei Menschen bekommen die gleiche Aufgabe: ein Kartenhaus bauen. Der eine sagt: "Ich kann es probieren, vielleicht klappt es." Der andere sagt: "Ohgottohgott, bei mir klappt das eh nicht." Wessen Kartenhaus wird zuerst stehen?

Unabhängig davon, ob Sie glauben, Sie können etwas erreichen, oder ob Sie glauben, sie können etwas nicht erreichen, Sie haben in jedem Fall Recht. Das, was Sie glauben, entsteht aus dem, was Sie sich selbst immer wieder einreden, aus Ihrem Self Talk.

 

 

 

Was ist Self Talk?

 

Self Talk ist unsere eigene Kommunikation mit uns selbst und über uns selbst. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten:

 

Wie wir über uns sprechen oder denken beeinflusst viel. Positiver, ermutigender Self Talk motiviert und hat einen guten Einfluss auf das Wohlbefinden. Negativer Self Talk hingegen führt bis hin zu Unsicherheit, Selbstzweifel, Lustlosigkeit, Unzufriedenheit, Unmotiviertheit, Unglücklichkeit, und vielem unangenehmen mehr.

Bei den meisten Menschen ist Self Talk eher negativer Art. Man redet sich ein, dass irgendwelche Aufgaben zu schwierig sind. Man bremst sich dadurch ab, traut sich weniger an die Dinge heran und wird sie deswegen eher nicht in Angriff nehmen. Man wird mit einer solchen Einstellung nur die weniger schwierige Aufgaben erreichen und wird so in seiner anfänglichen Einstellung bestätigt - als sich selbst erfüllende Prophezeiung.

 

 

 

Woher kommt negativer Self Talk?

 

Oftmals haben wir uns unseren (negativen) Self Talk unbewusst angewöhnt. Dies kann während der Kindheit geschehen sein oder erst später. Wird einem Kind immer wieder gesagt, es sei dumm, so verinnerlicht das Kind den Gedanken, es sei dumm, und sagt irgendwann selbst, es sei dumm und verinnerlicht diese Einstellung langfristig.

Ähnlich verhält es sich mit kontinuierlich eingebläuten Sätzen wie "Das brauchst du erst gar nicht anfangen, das kannst du eh nicht, bei dir klappt das eh nicht." Oder mit negativem, pessimistischen Denken, das von den Eltern vorgelebt und vom Kind via Self Talk übernommen wird. Vielleicht hat tatsächlich einmal etwas nicht geklappt. Das kann passieren. Verweilen Sie dann nicht in Gedanken bei früheren Fehlern. Das bringt Ihnen nichts. Lernen Sie aus den Fehlern und gehen Sie weiter. Wenn Sie aus irgendeinem Grund nichts daraus lernen können, dann gehen Sie erst recht weiter. Nehmen sie sich vor, es das nächste Mal auf eine andere Art zu probieren. Schauen Sie nicht zurück. Beim Autofahren können Sie ja auch nicht erfolgreich vorwärts fahren, wenn Sie permanent in den Rückspiegel starren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Warum ist Self Talk so entscheidend?

 

Je öfter wir einen Gedanken denken, desto mehr glauben wir daran, dass der Gedanke stimmt. Wir reden uns den Gedanken ein, unabhängig davon, ob der Gedanke wirklich korrekt ist. Dies funktioniert in positiver, wie in negativer Hinsicht. Wohl am treffendsten beschreibt dies Napoleon Hill um 1930: Everything a mind can conceive and believe, it will achieve. (Alles, was man sich vorstellen kann und bei dem man wirklich an dessen Realisierbarkeit glaubt, wird man erreichen).

Diese Erkenntnis ist nichts Neues. Erste Belege finden sich bereits im 2. Jahrhundert im Talmud:
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden deine Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Anders ausgedrückt: Self Talk ist gleichsam eine sich selbsterfüllende Prophezeiung. Durch das, woran wir wirklich glauben, verursachen wir bereits, dass wir es erreichen. Prophezeien Sie sich etwas Positives!

 

 

 

   

Tipps für positiveren Self Talk

1.       Hören Sie sich selber zu!
Schärfen Sie Ihr Bewusstsein, wie sie mit sich selbst kommunizieren. Kaufen Sie sich als Helfer eine Armbanduhr, die jede Stunde piepst. Jede volle Stunde halten Sie dann kurz inne, um wahrzunehmen, wie Sie gerade mit sich selbst sprechen. Manche respektlose Frechheiten, die man sich selbst gelegentlich sagt (z.B. „Ich Trottel“), würde man sich von anderen nicht sagen lassen.
 

2.       Unterlassen Sie negativen Self Talk!
Warum sollten Sie sich selbst fertig machen? Dafür gibt es keinen Grund. Gehen sie gut mit sich um.
 

3.       Sprechen Sie ermutigend mit sich selbst!
Sagen sie nicht: "Ich kann dies oder jenes nicht." Ermutigen Sie sich. Sagen sie statt dessen: "Wenn ich mich anstrenge, kann ich das schaffen!" oder "Ich habe ähnliche Situationen schon früher gemeistert!" oder "Andere können das, also kann ich das auch!"
 

4.       Bringen Sie Ihre Stärken ein!
Sagen Sie sich: "Ich kann es schaffen, weil ich so mutig / ehrgeizig / höflich / redegewandt / fleißig / ausdauernd / loyal / kommunikativ / optimistisch / gebildet / realistisch / anständig / freundlich / was-auch-immer bin..."
 

5.       Wählen Sie Ihre Worte sorgfältig.
Ihre Worte werden langfristig zu dem, was Sie glauben. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie daher manche Worte aus ihrem Sprachgebrauch streichen. Dazu gehört beispielsweise das Wort "muss". Sie müssen nichts. Überhaupt nichts! Wann immer Sie sich einreden, sie müssten irgendetwas, reden Sie sich damit automatisch ein, dass andere Menschen oder irgendwelche äußeren Umstände für Sie Entscheidungen treffen. Dieser so genannte externe Lokus der Kontrolle ist unangenehm. Der Mensch will in sich das Gefühl der Kontrolle über seine Entscheidungen haben, also einen internen Lokus der Kontrolle. Streichen sie das Wort "muss"! Übernehmen Sie die Verantwortung für sich und entscheiden sich statt dessen für oder gegen etwas. Ein weiteres zu streichendes Wort ist "unmöglich". Der Erfolgsautor Napoleon Hill soll in seinem Wörterbuch das Wort unmöglich sogar herausgeschnitten haben.
 

6.       Sagen Sie, wie Sie etwas wollen, statt wie etwas sein sollte.
Wenn Ihnen etwas nicht passt, dann sagen Sie sich im Self Talk lieber, wie Sie es in der Zukunft haben wollen, statt zu lamentieren, wie es jetzt sein sollte. Offensichtlich ist es ja derzeit anders, als es Ihnen beliebt. Wie aber sollte es sein? Ein gegenwärtiger Zustand lässt sich nicht mehr beeinflussen, wohl aber ein zukünftiger.
 

7.       Wiederholen Sie Förderliches
Sätze Ihres Self Talks, die förderlich sind, sollten Sie so oft wie möglich wiederholen. So schadet es Ihrer Karriere beispielsweise nicht, wenn Sie im Self Talk öfters sagen "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!" oder "Wenn ich will, kann ich alles schaffen!" oder "Wenn ich etwas nicht schaffe, dann ändere ich meine Herangehensweise und probiere es noch mal, solange, bis ich Erfolg habe!" oder "Ich glaube, dass alles gut wird!".
 

8.       Üben Sie positiven Self Talk regelmäßig
Begrüßen Sie den Tag und sich jeden Morgen positiv. Sagen Sie sich: "Es wird ein guter Tag!", "Was ich mir vorgenommen habe, wird gelingen!", "Heute Abend werde ich meinem Ziel ein Stück näher gekommen sein!". Jeden Abend könnten Sie ein paar Highlights des Tages noch einmal Revue passieren lassen und sich sagen, was sie gut gemacht haben.

 

Viel Erfolg! Keep on Talking!
 

Ihr Falko Graf, M.A.

 

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