Erfolg

Mit Gelassenheit zum Erfolg
von Falko Graf - www.Falko-Graf.de

 

Wer kennt das nicht? Wie gerne würde man tief durchatmen und Ruhe bewahren. Trotz aller guten Vorsätze will es einfach nicht gelingen und zu oft schießt man mit dem Wutausbruch über das Ziel hinaus.

Lesen Sie in einem zweiteiligen Artikel von Falko Graf, Business Coach und Trainer der CoachAcademy, wie Gelassenheit Ihnen beruflich und privat zum Erfolg verhilft. Außerdem: 10 praktische Tipps, wie Sie gelassener werden!

 

 

Erfolgsfaktor Gelassenheit

Gelassenheit ist definitiv ein Erfolgsfaktor. Stellen Sie sich eine Top-Führungskraft vor. Glauben Sie, dass diese Person wegen Kleinigkeiten "ausrastet"? Oder glauben Sie vielmehr, dass diese Person auch in schwierigen Situationen gelassen bleibt und souverän (selbstbeherrscht) Lösungsalternativen aufzeigt, wo andere durchdrehen? Vermutlich letzteres. Vermutlich wird diese Person sowohl beruflich als auch privat Contenance bewahren statt aufzubrausen. Warum? Aus zwei Gründen…

 

Was macht uns gelassener?

Bei Gelassenheit handelt es sich um Verhalten. Da das Verhalten von Menschen trainierbar ist, lässt sich auch Gelassenheit trainieren. Aber wie?

Vielleicht helfen Ihnen ja Tipps wie "Warten Sie immer drei Sekunden, bevor Sie auf eine Frage antworten." Oder "Sprechen Sie immer mit tiefer Stimme." Sinnvoller ist es jedoch, sich zu überlegen, woher Gelassenheit wirklich kommt.

Gelassenheit resultiert aus unserer Sicht der Dinge, wie wir Menschen und Situationen wahrnehmen. Es ist unsere Wahrnehmung, die bei gleichem Auslöser zwischen "gelassen bleiben" und "uncool sein" entscheidet. Vier Betrachtungsweisen führen zur Gelassenheit.

 

1.       Wie wir uns selbst betrachten
Mangelnde Gelassenheit kommt oft von mangelndem, schwachem Selbstwertgefühl. Wer weiß, dass er schlau ist, wird sich nicht über den Satz "Du bist doof!" aufregen. Erkennen Sie Ihren Wert! Gehen Sie weg von falscher Bescheidenheit. Betrachten Sie sich selbst als wertvoll.

Tipp: Listen Sie Sich doch einmal alle Ihre Pluspunkte auf (Ausbildung, Weiterbildung, Kenntnisse, Fähigkeiten, Stärken, wichtige Erfahrungen, berufliche Erfolge, private Erfolge, usw.). Sie werden überrascht sein, wie viele Blatt Papier Sie in zwei Stunden füllen können. Strahlen Sie diesen "Wert" aus!

 

2.       Wie wir unser privates Umfeld betrachten
Your Home is your Castle! Betrachten Sie Ihr privates Umfeld als heimeliges Bollwerk, als Erholungsort zum Kraft tanken, als Ausgleich zum Beruf, als Ihr Leben nach dem Feierabend. Tipp: Kommen Sie Zuhause mit sich und den anderen ins Reine, das schafft Harmonie und verhilft Ihnen zu mehr Gelassenheit.

 

3.       Wie wir unseren Beruf betrachten
Ihr Beruf sollte Ihren Fähigkeiten entsprechen, Ihnen Spaß machen und angemessen bezahlt sein. Im Idealfall ist Ihr Beruf, das, wofür Sie sich im Leben berufen fühlen - Ihre Berufung. Dann macht er Sie zufriedener und gelassener. Dann macht man gerne das, was zu tun ist, und ist leichter erfolgreich. Stellen Sie sich drei Steinmetze vor. Der erste sagt: "Ich muss viele Steine bearbeiten für schlechten Lohn." Der zweite sagt: "Ich werde dafür bezahlt, Steine in eine bestimmte Form zu bringen." Der dritte sagt: "Ich leiste einen wichtigen Beitrag zum Bau einer Kathedrale!" Wie nehmen Sie Ihren Beruf wahr?

 

4.       Wie wir Situationen betrachten
Betrachten Sie Situationen nicht abwertend als "ausweglos", "provokant", "beleidigend" oder sonst irgendwas, sondern fokussieren Sie die Alternativen. In jeder Situation haben wir genau drei alternative Möglichkeiten, um mit der Situation umzugehen: Leave it!, Change it! oder Love it!. Die Möglichkeit dieser Handlungsalternativen versetzt uns in die Lage, jederzeit gelassen bleiben können.

  •  A. Leave it!
    Wenn eine Situation wirklich übel ist, kann man versuchen, aus dieser Situation herauszukommen, also sie zu verlassen. Beispiel: Sie sind im Kino, der Film ist wirklich schlecht, Sie regen sich nicht auf, sondern Sie bleiben gelassen und gehen. Sich aufzuregen würde den Film nicht verändern.
     

  •  B. Change it!
    Wenn eine Situation anders ist, als Sie sie gerne hätten, können Sie natürlich auch versuchen, die Situation verändern. Beispiel: Sie hören Radio, die Musik gefällt ihnen nicht. Sie regen sich nicht auf, sondern Sie wählen einfach gelassen einen anderen Sender. Sich aufzuregen, würde die Musik nicht verändern.
     

  • C. Love it!
    Wenn eine Situation nicht so ist, wie Sie sie gerne hätten, können Sie sie so akzeptieren, wie sie ist. Beispiel: Ihr Partner schnarcht und das gefällt Ihnen nicht. Sie regen sich nicht auf und bleiben gelassen, denn Sie lieben ihn/sie ja trotz des Schnarchens. Sich aufregen würde das Schnarchen nicht verändern. Alternativ könnte man auch eine Nasenoperation (Change it) oder ein separates Schlafzimmer (Leave it) erwägen.

 

Sollten die ersten beiden Optionen einmal nicht möglich sein, haben Sie immer die dritte: Love it!

 

Entscheiden Sie sich stets gelassen für eine der drei Optionen. Nicht entscheiden ist keine Option, sondern Zeitverschwendung. Sich aufregen ist ebenfalls keine Option. Anders ausgedrückt: Tun Sie etwas, wenn Sie etwas tun können, andernfalls nehmen Sie es hin, das Sie nichts tun können. Der Geistliche Friedrich Christoph Oetinger (1702-1782) hat dies so formuliert:

"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

 

 

 

 

Bleiben Sie gelassen!

 

Ihr Falko Graf, M.A.

 

 

 

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10 Tipps zur Förderung Ihrer Gelassenheit (Teil 2)

Gelassenheitskärtchen (PDF, 130KB)

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