Erfolg

Für mehr Erfolg und Spaß im Job: So loben Sie „richtig“
von Falko Graf - www.Falko-Graf.de

 

Normalerweise wollen Mitarbeiter den Wünschen und Anforderungen ihrer Vorgesetzten und Kollegen gerecht werden. Woher aber soll ein Mitarbeiter wissen, was der Führungskraft gefällt? Und wie können Sie als Führungskraft das Arbeitsverhalten Ihrer Mitarbeiter und Kollegen beeinflussen, so dass wünschenswertes Arbeitsverhalten häufiger auftritt?

 

Die Antwort lautet: „Durch Lob!“. Durch Lob verstärken Sie Positives. Im Gegensatz zu Führungsinstrumenten, die darauf zielen Negatives abzuschwächen oder zu unterbinden findet Lob bei Mitarbeitern eine hohe Akzeptanz. Mit den Worten von Jean-Baptiste Poquelin, besser bekannt als der französische Komödiendichter Molière (1622-73) „Der Schmeichelei gehen auch die Klügsten auf den Leim“. (Même les plus sages tombent en proie à la flatterie.)

Der deutsche Maler Anselm Feuerbach (1829-80) sagte “Tadeln ist leicht; deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben ist schwer; darum tun es so wenige“ - Wie aber lobt man? Beherzigen Sie einfach folgende Tipps:

 

1. Seien Sie ehrlich.

Loben Sie nur, wenn auch Grund dazu besteht. Stellen Sie Sich die Frage, ob die Person, die Sie loben möchten, sich tatsächlich verbessert hat. Es bringt hier nichts, jemandem aus Freundlichkeit etwas Nettes zu sagen.

 

2. Präzisieren Sie Ihr Lob.

Mit einem pauschalen „Super!“ oder „Gut gemacht, Hr. Meier!“ kommt Ihr Mitarbeiter nicht weiter. Sprechen Sie beim Loben Details an. Damit bewirken Sie zwei nützliche Konsequenzen: Erstens, Sie geben Orientierung und helfen Ihrem Mitarbeiter so sein lobenswertes Verhalten als solches genauestens zu erkennen. Zweitens: Im Gegensatz zu „Super!“ und „Gut gemacht!“ klingt Ihr detailliertes Lob jedes Mal anders.

 

3. Loben Sie Arbeit, nicht nur Ergebnisse.

Natürlich ist es lobenswert, wenn ein Mitarbeiter außergewöhnlich gute Resultate erzielt. Dennoch ist es wichtig auch Mitarbeiter zu loben, die zwar unterm Strich etwas weniger erreichen, aber dafür auf eine innovativere, elegantere, team-orientiertere, angenehmere (o.ä.) Art.

 

4. Loben Sie keine Selbstverständlichkeiten.

In dem Moment, in dem Sie Banalitäten und selbstverständliche Dinge durch Lob hervorheben, zeigen Sie, dass Sie schon mit wenig zufrieden sind. Derartiges Verhalten beflügelt Ihre Mitarbeiter nicht, das Beste aus sich selbst herauszuholen. Loben Sie deswegen auf eher hohem Niveau.

 

5. Halten Sie Ihre Maßstäbe.

Wenn Sie auf hohem Niveau loben, dann bleiben Sie dabei. Von Ihren Ansprüchen abweichen und plötzlich schon 80%-Lösungen zu loben, wäre fatal. Schließlich hat die Führungskraft immer Vorbildfunktion. Setzt eine Führungskraft kontinuierlich ihre Maßstäbe herunter, so bewirkt sie dieses Verhalten langfristig auch bei den Untergebenen.

 

6. Loben Sie zeitnah.

„Ein frisches Lob zur rechten Zeit, das kostet nichts und bringt doch weit“, sagt der Volksmund. Was bedeutet nun „Zur rechten Zeit“? - Lob sollte zeitnah ausgesprochen werden. Denn dann hat Ihr Mitarbeiter umgehend die Information, welches Verhalten lobenswert ist und somit die Möglichkeit dieses Verhalten in seine gewohnheitsmäßige Arbeitsweise zu übernehmen.

 

7. Lassen Sie Ihr Lob wirken.

Lob soll wirken. Gehen Sie nicht umgehend wieder zur Tagesordnung über. Damit geben Sie ihrem Mitarbeiter die Möglichkeit sein lobenswertes Verhalten zu reflektieren. Es empfiehlt sich außerdem den Mitarbeiter schon von vornherein zu informieren, dass Sie ihm mitteilen werden, was Sie von seiner Leistung halten.

 

8. Erklären Sie, warum Sie loben.

Machen Sie deutlich, wie wichtig die erbrachte Leistung für das Erreichen der gemeinsamen Ziele ist. Dies gibt dem Mitarbeiter nicht nur die Information, dass das gelobte Verhalten lobenswert war, sondern obendrein die Bestätigung, dass es sinnvoll war.

 

9. Loben Sie in Maßen…

In Stein gemeißelte Regeln gibt es sicherlich keine. Weder kann man „ein Lob pro Stunde“ als zu viel bezeichnen, noch „ein Lob pro Jahr“ als zu wenig. Es handelt sich um eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Lob.

…nicht zu wenig.

Zu wenig Lob und zu seltenes Lob erzeugt Unzufriedenheit. Menschen die nicht gelobt werden wenn sie etwas besonders gut vollbracht haben, werden tendenziell an Motivation verlieren.

…nicht zu viel.

Permanentes Loben ermüdet und senkt die Wirksamkeit des Lobs sowie die Glaubwürdigkeit des Lobenden. Möglicherweise erzeugen Sie durch zu viel Lob auch eine Art Abhängigkeit. Ihre Mitarbeiter würden dann nur noch arbeiten, wenn sie gelobt werden. Aber Achtung: „Wer stets mit seinem Lob geizt, zeigt damit seine eigene Mittelmäßigkeit“ sagt der frz. Schriftsteller Marquis Luc de Clapiers (1715- 47).

 

Probieren Sie’s doch einfach mal aus.

Viel Erfolg!
 

Ihr Falko Graf, M.A.

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