Erfolg

Erfolgreich „Nein“ sagen
von Falko Graf - www.Falko-Graf.de

 

Man kann nicht immer jedem alle Wünsche erfüllen. Weder im Beruf, noch im privaten Bereich, oder gar sich selbst. Das ist eigentlich jedem klar. Dennoch sagen wir oftmals (zähneknirschend) Ja, wenn wir in Wirklichkeit Nein meinen. "Nur wenn sie zu den Dingen Nein sagen, die sie nicht wollen, können sie ein loderndes Ja zu den Dingen sagen, die sie wollen.", sagt Management-Guru Dr. Stephen R. Covey. Lesen Sie, warum wir so handeln, und welche Vorteile Sie persönlich von einem gelegentlichen Nein haben...

 

Ja sagen, obwohl man Nein meint

Ja sagen, obwohl man Nein meint — Wer kennt das nicht? An einem schönen Tag, man möchte gerade heimgehen, kommt eine freundliche Person zu einem und hat irgendeine Bitte. Ob man nicht noch schnell etwas machen könnte. Man will eigentlich nicht, sagt aber aus irgendwelchen Gründen Ja. Warum?

Warum sagen wir Ja?

Wollen wir geliebt werden, weil wir immer treu und brav alles machen? Wollen wir vermeiden als rücksichtslos, selbstsüchtig, egoistisch, arrogant, autoritär, unnachgiebig, etc. zu gelten? Haben wir ein Helfersyndrom oder sind wir hörig? Haben wir Angst etwas zu Verlieren (den Job, die Gunst des Chefs, das Wohlwollen der Kollegen). Schnell findet man die vielen üblichen Ausreden dafür, doch wieder einmal Ja zu sagen.
 

Was passiert hier?

Offenbar wird ein unvorteilhaftes Ergebnis der Ja/Nein- Entscheidungssituation vorhergesehen, was so unvorteilhaft zu sein scheint, dass man nicht bereit ist, hier ein Risiko einzugehen. Lieber trägt man den Ärger mit sich herum, das von der anderen Person abhängige Opfer zu sein, als dass man ablehnen würde. Das ist nicht angenehm.

Dieses Verhalten ist erlernt und kann geändert werden

 

Änderbares Verhalten

Die Vielzahl von Verhaltensweisen eines jeden Menschen lassen sich in drei Gruppen einteilen.

  • Die Sicherheitszone. Hierin sind alle Verhaltensweisen inbegriffen, bei denen eine Person selbstsicher agiert.
  • Der Bereich der Sorgen. Hierin liegen alle Verhaltensweisen einer Person, die sie weniger gerne praktiziert, da sie in ihnen unsicher ist.
  • Der Bereich der Angst. Verhaltensweisen in diesem Bereich werden vermieden, da die Person negative Konsequenzen fürchtet, oder schlicht Ängste hat. Die Person hat Angst Fehler zu machen, hilflos da zu stehen, das Gesicht zu verlieren, sich lächerlich zu machen, etc..

Je größer Ihre Sicherheitszone ist, desto selbstsicherer sind Sie und desto größer ist das Repertoire Ihrer Verhaltensoptionen, aus denen Sie schöpfen können. Wer sich seinen Sorgen und Ängsten stellt, bekommt mehr Sicherheit. Gehen Sie das Risiko ein. Denn wer weiterhin macht, was er schon immer getan hat, wird weiterhin das bekommen, was er schon immer bekommen hat.

 

Überprüfen Sie Ihre Optionen.

Nicht immer muss man gleich Ja sagen, wenn man Nein meint. Sie haben weitere Optionen.

Sie können …

  • ... sich Bedenkzeit ausbitten, also die Ja/Nein-Entscheidung vertagen. Denken sie hierbei an die weise Erkenntnis von Sir Peter Ustinov: "Die Menschen, die etwas von heute auf morgen verschieben, sind dieselben, die es bereits von gestern auf heute verschoben haben."
  • ... einen Kompromiss machen. "Ich bin bereit diesen Teil zu machen, aber nicht jenen."
  • ... die Aufgabe, die sich hinter der Frage verbirgt an jemanden geeignetes delegieren.
  • ... einen "Deal" machen, nach dem Schema "Okay, ich mache es, wenn Du dies und das machst."
  • ... ein klares Nein. Setzen Sie Ihre Grenzen, bevor Sie an Ihre Grenzen stoßen.

 

 

Ihre Vorteile, wenn Sie Nein sagen

An der richtigen Stelle und zum richtigen Zeitpunkt Nein zu sagen, bringt Ihnen eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Profil. Ewige Jasager werden oft als profillos wahrgenommen. Gewinnen Sie an Profil indem sie sich deutlich abgrenzen.
  • Richtungsweisung. Insbesondere als Führungskraft haben Sie die große Chance, mit sinnvollen und klaren Entscheidungen die Marschroute vorzugeben.
  • dauerhafte Lösung. Im Gegensatz zu einem "Ja" oder "Ja, später", beinhaltet ein begründetes "Nein" die Quelle zu einer dauerhaften Lösung.
  • Beständigkeit. Sie bleiben auf Ihrem Kurs und nicht auf dem, den Ihnen jemand anderes vorgeben will. So erreichen Sie Ihre Ziele.
  • Akzeptanz. Interessanterweise, werden Neins von der Umwelt besser akzeptiert, als man es gelegentlich erwartet hätte. Insbesondere, wenn Sie ihre Neins begründen. Achten sie hierbei darauf, dass die Begründung eines Neins in der Sache, nicht in der anfragenden Person liegt.
  • Selbstsicherheit. Sie werden zunehmend sicherer darin, klare Entscheidungen zu treffen. Denken Sie daran: "Die Fähigkeit, Nein zu sagen, ist die Geburt der Individualität." René Arpad Spitz (1887-1974, österreichischer Psychoanalytiker).

 

Streben Sie Verhaltensänderung an.

Natürlich ist es schwierig, beispielsweise dem Chef einen Wunsch abzuschlagen. Auch privat ist es im Umgang mit anderen Menschen zunächst schwierig Wünsche und Bitten abzulehnen. Fangen Sie daher zunächst bei sich selbst an. Denken Sie an die Chinesische Weisheit: "Willst du dein Land verändern, beginne in deiner Provinz. Willst du deine Provinz verändern, beginne in deiner Stadt. Willst du deine Stadt verändern, beginne in deinem Haus, Willst du etwas in deinem Haus verändern, beginne bei deiner Familie. Willst du deine Familie verändern, beginne bei dir selbst." Bauen Sie Sicherheit im Neinsagen auf. Trainieren Sie zunächst bei ganz alltäglichen Dingen an sich selbst. Sagen sie z.B. einmal Nein zum süßen Sahnestückchen.

Viel Vergnügen

Ihr Falko Graf, M.A.

 

 

 

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