- 06
- Apr
Ja zum Welterbe (Dresden)
Dresden, das deutsche Elbflorenz, gehört in seinem heutigen Zustand sicherlich zu den besonders schönen und beschützenswerten Lokationen.
Status Quo: Die UNESCO mit Sitz in Paris erklärte in ihrer offiziellen Liste mittlerweile 830 solchartiger Stätten zum Welterbe, davon 644 als Weltkulturerbe und über 162 als Naturdenkmäler (Weltnaturerbe) – die restlichen 24 sind sowohl als auch. Das Dresdner Elbtal gehört seit Juli 2004 dazu. Nur zwei Jahre später kam das Weltkulturerbe Dresdener Elbtal auf die Rote Liste gefährdeter Stätten, zumal die geplante Waldschlößchenbrücke in Dresden City das Landschaftsbild / Stadtpanorama massiv verändern würde. Die UNESCO hat signalisiert, dass der Welterbe-Status verlohren geht, falls die Brücke gebaut wird. Einerseits besteht natürlich der Wunsch nach Erhalt des Status „Welterbe“, was jährlich beträchtliche Tourismuseinnahmen bringt – andererseits würde die geplante Brücke aus verkehrstechnischer Sicht einigen Sinn machen. Eine dritte Seite findet zwar den Brückenneubau wichtig, sieht aber nicht ein, dass Paris deutschen Städteplanern die Arbeit diktiert, wie schon zwischen 2004 und 2006 beim Bau von Hochhäusern rund um den Kölner Dom. Noch andere sehen allein den Gedanken in einem Welterbe etwas umzugestalten als Frevel an der gesamten Menschheit, weil in für alle Nationen verbindlichen Texten der UNESCO steht „Damage to cultural property, belonging to any people whatsoever, means damage to the cultural heritage of all mankind, since each person makes its contribution to the culture of the world.“ und stellen die friedliebenden Brückenbauer moralisch auf eine Stufe mit den Taliban, die 2001 unersetzliche Buddha-Statuen im Bamiyan-Tal zerstörten. Achso, darüber hinaus gibt es naürlich noch eine Menge von Leuten, die sich erst dafür interessiert, wenn es Dresden in Second Life gibt und dort eine virtuelle Brücke gebaut werden soll – Denen sei gesagt, Get a First Life! (Parodie zu 2ndlife).
Ergo: Die Meinungen gehen auseinander. „Dresden streitet“, hies es z.B. in der StZ am 4.4.07 (aus der auch das Bild unten Stammt).
Warum steht das ganze in einem Blog über positives Denken? – Weil in dem entbrannten, emotionsgeladenen Streit durchaus positiv gedacht wird: Statt zu formulieren Wir finden die geplante Brücke doof und sind dagegen – Nein zur Waldschlößchenbrücke! hat man hier durchaus positiv gedacht und formuliert „ J A – Z U M – W E L T E R B E ! “
Noch ein Grund zum positiver denken: Die Budda-Statuen gibt es wieder – österreichische Wissenschaftler haben sie virtuell wieder zusammen gesetzt, wie der Österreichische Rundfunk (ORF) berichtete.